Umverteilen-Demo, Berlin, 12/11/2022

Großdemonstration "umverteilen.JETZT" im solidarischen Herbst
Bis zu 5.000 Menschen zogen gestern unter dem Motto: „Umverteilen! – Für solidarische Wege aus der Krise gegen rechte Argumente und Verschwörungsideologien“ in einer Demonstration für die Umverteilung des Reichtums von oben nach unten und für eine soziale Politik durch Berlin, vorbei unter anderem am Finanzministerium sowie an der SPD-Parteizentrale. Die erst von der Presse angegebene Zahl von ca. 7.000 Teilnehmern wurde glücklicherweise korrigiert, denn die zuvor angegebenen Zahlen stimmten in keinem Verhältnis überein. Die Zahlen schwanken zwischen 3.000 bis 5.000 Teilnehmender.
Startpunkt war der Alexanderplatz am Roten Rathaus in Mitte, die Route führte von dort aus über Unter den Linden, Friedrichstraße, Leipziger Straße und Wilhelmstraße bis ganz nach Kreuzberg zum Mehringdamm/Ecke Gneisenaustraße, wo auch die Abschlussveranstaltung statt fand.

Die Forderungen vom Bündnis umverteilen waren u.a.: Preisdeckel für Strom, Heizkosten & Mieten, keine Zwangsräumungen, keine Gas- und Stromsperren, höhere Löhne, höhere Renten, höhere Sozialleistungen, Spekulationsverbot und Preisbindung für Nahrungsmittel oder solidarische Grundversorgung für alle.
Unterzeichner dieses breiten Bündnisses waren u.a.:
Ich bin Armutsbetroffen, Berliner Mieterverein, Bizim Kiez, Antiverschwurbelte Aktion, attac, BUNDjugend Berlin, Care Revolution, Ende Gelände, Extinction Rebellion Berlin, Fridays for Future Berlin, Bündnis Zwangsräumen verhindern, Naturfreunde Berlin, Omas gegen Rechts oder Deutsche Wohnen enteignen.
Mieten- und Energiepreisdeckel, Klimaschutz, Kritik an Aufrüstung und Militarisierung – die Forderungen auf der Auftaktkundgebung spiegelten die Breite des Bündnisses wieder.
Die Naturfreunde Berlin unterstützten bisher das putin- und Querdenkeraffine Bündnis: "Heizung, Brot und Frieden", der Sprecher der Berliner Naturfreunde ist zugleich Pressesprecher von "Heizung, Brot und Frieden", siehe auch mein Album vom 5. September 2022.

"Haut ab, haut ab" - bekannte Verschwörungsideologen der Demo verwiesen
Noch bevor der eigentliche Demonstrationszug startete, positionierten sich ganz am Ende des Zuges Verschwörungsaktivisten rund um das Coop-Cafe, die erneut mit "Frieden mit Russland" warben. Dazu gesellte sich Stefan Natke (Vorsitzender der Berliner DKP) sowie ein Frontbanner des querlastigen Bündnisses "Heizung, Brot und Frieden" sowie ein kleines Banner der aufstehen-Bewegung (Sahra Wagenknecht Sammlungsbewegung), die sich organisatorisch für Proteste im Coop-Cafe treffen. Die DKP unterstützt das Bündnis "Heizung, Brot und Frieden" medial, Natke ist dort auch vertreten und das antiimperialistische Kampflatt der DDR; die Junge Welt gibt dazu die entsprechenden "Presseberichte".
Unter "Haut ab, haut ab" Rufen von vermummten Antifas sowie unter mehreren Diskussionen (u.a. ein Mitstreiter der Antiverschwurbelte Aktion) mit diesen Verschwörungsaktivisten packten diese schließlich ihre Transparente ein und gingen. Eine Impfgegnerin beschimpfte einen Diskutanten bzgl. seiner FFP2-Maske. Andere wurden auch als Rechte und Nazis diffamiert. Letztendlich hatten sie sich selber damit demaskiert.
Noch am gleichen Abend veröffentlichte das Coop-Cafe unter Heiner Bücker auf Facebook sowie auf seinem Blog die gemachten Fotos vom "kleinen Event" der Putinfreunde - gepaart mit ebensolcher Propaganda. Auf odysee wurde vom Coop-Cafe (antikriegTV) ein Video veröffentlicht, auf der die Kritiker gefilmt wurden. An einigen Stellen scheint der Ton wie weggeschnitten. Interessant war auch, das ein Mitstreiter von "Heizung, Brot und Frieden" beim Coop-Bündnis mitgewirkt hatte, wie aus den Fotos/Videos hervorgeht. Dieser wollte mir am 22. Oktober versichern, das ich nur daran "glauben" müsste, das "Heizung, Brot und Frieden" nichts mit Querbündnissen am Hut hat. Mit ihm diskutierte ich auf der "Solidarischen Herbst"-Demonstration am Rande, als er mir ein Flyer für die nächste Aktion mit gab. Als ich ihm sagte, das mich nur Fakten interessieren (meine Fotos mit Zeitstempel) und kein Glaube, trennten sich unsere Wege. "Wutentbrannt".
Die Fotos der Querbündnisse sind mit Bedacht am Ende des Albums/Streams zu sehen.

RT Deutsch streamt die Veranstaltung via vk.com
Ein Stream von RT Deutsch begleitete gestern die Kundgebung und Demonstrationsroute bis zum Schluss. Der Stream wurde via via vk.com, einem russischen und vom Kreml überwachten Netzwerk übertragen. Auf vk.com wird ungefiltert Nazi- und Kriegspropaganda bespielt sowie die krudesten Verschwörungen verbreitet, ohne Löschungen befürchten zu müssen. RT Deutsch ist in Deutschland und in der EU verboten.
Erkennbar am typisch blauen Rucksack; wie auch gestern auf der Demonstration gesehen (siehe letztes Foto im Album/Stream), dürften dies Mitarbeiter vom russischen Sender Ruptly mit Hauptsitz in Berlin sein, welche nach Rücksprache in Deutschland (bzw. in der EU) keinem Verbot unterliegen. Damit wird das Verbot umgangen.
Die TV-Agentur Ruptly gehört zum Netzwerk von Russia Today (RT); die widerum einem Tochterunternehmen des staatlichen russischen Medienbetriebs Rossija Sewodnja unter der Leitung von Dmitri Kisseljow unterstellt sind. Rossija Sewodnja wurde 2013 per Dekret von Wladimir Putin gegründet. Die "blauen Rucksäcke" mit den Kennzeichnungen "EU1" oder "EU3 waren mir schon im letzten Jahr auf den Querdenker-Protesten neben Kollegen von mir aufgefallen.
In Russland (und damit spricht die Verbreitung über vk.com) werden z.B. Meldungen verbreitet, in Berlin würde die Bevölkerung den Stadtpark Tiergarten für Brennstoff abholzen. Dies dient nur als ein Beispiel. In Russland wird ein apokalyptisches Szenario über Deutschland verbreitet.

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Auf der Wilhelmstraße hatten Demonstranten einen gelben Farbbeutel gegen die Fassade der SPD-Bundeszentrale geworfen. Kurzzeitig wurde Pyrotechnik gezündet, ansonsten verlief diese Demonstration weitestgehend störungsfrei. Es war die erste linke Verananstaltung, auf der konsequent gegen "linke" Querbündnisse vorgegangen wurde. Natürlich ist es nicht immer vermeidbar, einzelne Teilnehmende aus dem Querspektrum von der Veranstaltung zu entfernen, die es natürlich auch gegeben hat. Die Message war aber von Beginn an klar und wurde nicht nur auf Papier geschrieben. Das hat der gestrige Tag gezeigt.

hinzugezogene Quellen:
www.umverteilen.jetzt/de/
www.tagesspiegel.de/berlin/protestzug-durch-mitte-und-kre...
taz.de/Demo-gegen-Krisenpolitik-in-Berlin/!5894625/
www.berliner-zeitung.de/news/newsblog-tausende-menschen-z...
taz.de/Umverteilen-Demo-in-Berlin/!5891927/
www.flickr.com/photos/sozialfotografie/albums/72177720302...
www.flickr.com/photos/sozialfotografie/albums/72177720303...
www.facebook.com/coopcafe.berlin/posts/pfbid027ujrKtsxoEJ...
www.facebook.com/coopcafe.berlin/posts/pfbid0kUi9F8VA6Lrw...
odysee.com/@anti-kriegTV:a/mar1:0
twitter.com/GenugGenug/status/1591448971628650497 archive.ph/aOp10
www.jungewelt.de/artikel/438658.heißer-herbst-bedingte-r... archive.ph/5FJ1W
www.vielfalt-mediathek.de/wp-content/uploads/2020/12/juge...
www.tagesanzeiger.ch/dieser-schritt-kommt-viel-zu-spaet-8...
austria.representation.ec.europa.eu/news/eu-sanktionen-ge...
eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=uriserv:O...
correctiv.org/faktencheck/2022/10/19/nein-berlins-bevoelk...
www.facebook.com/wladimir.kaminer.7/posts/pfbid02uHp5JPkF...

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Vielen Dank!
Stand: November 2022

Taken on: November 12, 2022

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